
Training und Krebs – Wie Bewegung die Heilung unterstützen kann
Einleitung
Regelmäßige körperliche Aktivität hat nicht nur vorbeugende Effekte, sondern kann auch die Prognose von Krebspatient:innen deutlich verbessern. Immer mehr Studien belegen, dass gezieltes Training einen positiven Einfluss auf den Krankheitsverlauf, die Nebenwirkungen der Therapie und die Lebensqualität hat.
Wissenschaftlicher Hintergrund
Eine umfassende Meta-Analyse von Friedenreich et al. (2016), die Daten von über 1,4 Millionen Menschen auswertete, zeigt: Moderate bis intensive körperliche Aktivität reduziert das Risiko für 13 verschiedene Krebsarten, darunter Brust-, Darm- und Nierenkrebs, um bis zu 20%. Auch für bereits Erkrankte lohnt sich Bewegung: Die Sterblichkeitsrate bei Brustkrebspatientinnen kann durch sportliche Aktivität um bis zu 40% gesenkt werden.
Wie funktioniert das?
Bewegung beeinflusst zentrale Prozesse im Körper:
Regulierung von Entzündungsmarkern
Verbesserung der Insulinsensitivität
Reduktion von Fettgewebe
Stimulation des Immunsystems
Diese Faktoren können das Tumorwachstum hemmen oder eine Wiedererkrankung verhindern.
Training in der Therapie
Krebspatient:innen profitieren besonders von:
Moderatem Ausdauertraining (z. B. Gehen, Radfahren)
Leichtem bis moderatem Krafttraining
Studien zeigen, dass selbst während einer Chemotherapie gezieltes Bewegungstraining möglich und sinnvoll ist. Wichtig: Die Trainingspläne sollten individuell angepasst und medizinisch begleitet sein.
Fazit
Training ist ein starker Verbündeter im Kampf gegen Krebs. Es verbessert nicht nur die körperliche Leistungsfähigkeit, sondern auch die psychische Stabilität und Lebensqualität.
Quelle: Friedenreich CM et al. Physical activity and cancer outcomes: a precision medicine approach. J Natl Cancer Inst. 2016;108(11)
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